Heizen mit Strom: Oftmals teuer, manchmal gefährlich

Der Einsatz von Strom zum Heizen, beispielsweise in Wärmepumpen, kann eine energiesparende Lösung sein. Bei den meisten elektrischen Heizgeräten ist das aber nicht der Fall. Geräte wie Heizstrahler oder -lüfter verursachen häufig hohe Kosten und bergen Sicherheitsrisiken in sich.

21.10.2024 (verpd) Elektrische Heizgeräte vom Heizlüfter bis hin zum elektrischen Kamin sind unkompliziert zu installieren – eine Steckdose reicht aus und es wird warm. Ein weiteres Plus ist, dass diese Heizart keinen Kamin erfordert, da keine Abgase entstehen. Doch diese Vorteile haben ihren Preis: Nicht wenige dieser Geräte verbrauchen nämlich viel Strom und bergen bei unsachgemäßer Nutzung auch erhebliche Sicherheitsrisiken, darunter Brandgefahr.

Das Problem vieler elektrischer Heizgeräte wie Heizlüfter, Ölradiatoren, Heizstrahler oder elektrische Kamine ist die sehr hohe Temperatur der Heizelemente. Diese können je nach Bauart und Modell mehrere Hundert Grad erreichen. Das macht sie potenziell gefährlich. Wenn nämlich brennbare Materialien wie Vorhänge oder Handtücher in die Nähe kommen, besteht ein erhebliches Brandrisiko.

Daher sind unbedingt die empfohlenen Mindestabstände zu Gegenständen einzuhalten, die der Bedienungsanleitung des jeweiligen Geräts zu entnehmen sind. In der Bedienungsanleitung finden sich außerdem weitere wichtige Sicherheitshinweise, die zu beachten sind.

Mehrfachsteckdosen sind Tabu

Ein weiteres Risiko besteht bei der Nutzung von Mehrfachsteckdosen. Darauf verweist in seinen Webauftritt auch die Aktion „Das sichere Haus“ (DSH) vom Deutschen Kuratorium für Sicherheit in Heim und Freizeit e.V.

Werden nämlich mehrere leistungsstarke Geräte gleichzeitig über eine Mehrfachsteckdose betrieben, also beispielsweise ein Heizlüfter und ein elektrischer Wasserkocher, kann es zu einer Überlastung kommen. Bei der Überlastung des Mehrfachsteckers entsteht Hitze und es besteht die Gefahr eines Brandes.

Wie schnell dies geht, zeigt ein Video des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V. (IFS). Deshalb sollten Mehrfachsteckdosen auch nicht abgedeckt oder hinter Möbeln versteckt werden, gerade weil sich dann ein Schwelbrand leicht(er) entwickeln kann. Außerdem sollten derartige Mehrfachsteckdosen nicht hintereinandergeschaltet werden und in Feuchträumen, also zum Beispiel im Bad oder unter der Spüle, haben sie auch nichts verloren.

Nur sichere Geräte verwenden

Überhaupt sollten Sicherheitsaspekte bei der Wahl eines Geräts an erster Stelle stehen. Wichtig ist es, auf die CE-Kennzeichnung zu achten, die bestätigt, dass das Gerät in der EU zugelassen ist. Noch besser ist es, wenn zusätzlich das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit vorhanden ist. Diese Hinweise sind in der Regel auf dem Typenschild des Geräts zu finden, das auch Informationen zu Leistungsaufnahme und Modell gibt.

Kurz zu den Heizkosten: Ein Heizlüfter, mit dem ein kleiner Raum aufgeheizt werden kann, hat typischerweise eine Leistung von 2.000 Watt. In einer Stunde verbraucht er zwei Kilowattstunden. Bei einem angenommenen Preis von 30 Cent pro Kilowattstunde sind dies also 60 Cent pro Stunde oder 14,40 Euro innerhalb von 24 Stunden beziehungsweise 432 Euro im Monat bei 30 Tagen – wohlgemerkt für das Beheizen eines einzigen Raums.

Vorsicht mit Heizgeräten im Badezimmer

Besondere Vorsicht ist im Badezimmer geboten, wo elektrische Heizgeräte schnell zur Lebensgefahr werden können. Fallen sie ins Wasser, beispielsweise in eine Badewanne oder ein Waschbecken, besteht nämlich Lebensgefahr durch einen Stromschlag.

In feuchten Räumen sollten daher nur speziell dafür geeignete Geräte genutzt werden, unter Einhaltung der Sicherheitsvorgaben wie ausreichendem Abstand zu wasserführenden Installationen.

Eine sichere Alternative im Bad sind Infrarotheizungen, die fest an Wand oder Decke installiert werden. Diese geben Wärme durch Strahlung ab, ohne Luft- und Staubverwirbelungen zu verursachen, und tragen gleichzeitig zur Schimmelvermeidung bei. Außerdem verbrauchen Infrarotheizungen weniger Energie als beispielsweise ein Heizlüfter, sodass sich die Mehrkosten bei der Anschaffung normalerweise schnell rechnen.

Im Notfall Stecker raus

Elektrische Heizgeräte sollten generell nur unter Aufsicht betrieben werden. Dies gilt insbesondere für Geräte wie Heizlüfter, Heizkissen und Heizdecken. Im Falle von Störungen, also beispielsweise bei ungewöhnlichen Geräuschen, bei einer Rauchentwicklung oder gar einer offenen Flamme ist schnelles Handeln gefragt: Das Gerät muss sofort vom Stromnetz getrennt werden. Also Stecker raus.

Eine Wiederinbetriebnahme sollte nur erfolgen, wenn ein Fachmann das Gerät überprüft und als sicher eingestuft hat.